Improvisation hat hohen Stellenwert
Als österreichische Geschäftsfrau, bzw. österreichischer Geschäftsmann sollten Sie sich bei den Kontakten mit israelischen Gesprächspartnern nicht daran stoßen, wenn gewisse in Europa übliche Gepflogenheiten ignoriert werden. Die Suche nach praktischen und schnellen Lösungen genießt einen hohen Stellenwert, wobei auch “originelle” Vorschläge sehr geschätzt werden. Es ist üblich, wichtige ausländische Besucher vom Flughafen Ben Gurion abzuholen und ins Hotel zu bringen. Die Einladung zu einem Mittag- oder Abendessen zählt zu den Gepflogenheiten. Abendessen beginnen kaum vor 21.00 Uhr und können bis nach Mitternacht andauern. Geschäftliche Gespräche beginnen oft schon um 7.30 Uhr, in den heißen Sommermonaten sogar um 7.00 Uhr. Die Ministerien und öffentlichen Ämter sind ab 7.30 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet.
Oft werden Geschäftspartner aufgefordert, Krawatte und Jackett abzulegen und “es sich bequem zu machen”. Auch in klimatisierten Büros, Hotellobbys und Sitzungsräumen ist es üblich, im amerikanischen Stil zu verfahren und die Gespräche im Hemd und ohne Schlips zu führen. “Overdressed” aufzutreten schafft eher Unbehagen und könnte das Ambiente nachteilig beeinflussen. Persönliche Kontakte sind in Israel wichtig, in den meisten Fällen unumgänglich. Der israelische Händler oder Produzent will seinem Gesprächspartner “in die Augen schauen” und die Reaktionen beobachten. Werbebriefe finden nur geringe Beachtung. Hingegen sind Kataloge, ausführliche Prospekte und einschlägiges Material gefragt, das dem israelischen Geschäftspartner die Seriosität des Angebots übermittelt. Die Verwendung von in Österreich üblichen Titeln in Geschäftsbriefen sollte besser unterlassen werden. Blumenreiche Formulierungen werden nicht geschätzt. Es ist vorteilhafter, gleich zur Sache zu kommen. Guten Eindruck hinterlässt ein Schreiben, das nicht nur mit dem üblichen “Hochachtungsvoll” oder “Mit freundlichen Grüßen” abgeschlossen wird, sondern auch die landesübliche Grußform “Schalom” enthält.